Mit einer funktionierenden Kupplung zwischen Lok und Tender sollte nun endlich auch Farbe auf die Seitenwände des Tenders kommen. Zunächst wurden die Rungen mit karminroter Acrylfarbe gestrichen, genauso die Handläufe. Das stellte sich als nicht so einfach heraus, gab nach dem zweiten Anstrich aber einen schön deckenden Auftrag.
Sobald das geschafft und die Farbe getrocknet war, wurden die roten Flächen mit Malerband abgeklebt. Man muss dabei gut achtgeben, dass das Klebeband an den Kanten kräftig genug angedrückt wird, damit keine Farbe in die von der Maserung erzeugten Spalten sickern kann.
Der wirklich schwierige Teil war für mich dann das Anmischen des richtigen Farbtons. Das hatte mir ja schon bei der Farbwahl Kopfzerbrechen bereitet und der Farbton der frischen Farbe verunsicherte mich so sehr, dass ich lieber nochmal einen Test an einem Reststück machte.
Für die einzeln zu steckenden Bretter an der Vorderseite konstruierte ich mir ein kleines Nagelbrett: Dazu nimmt man einen Rest Sperrholz in 5mm Stärke und bohrt in regelmäßigen Abständen Löcher mit einem Durchmesser, der ein Zehntel Millimeter kleiner ist als die verwendeten Nägel. Dann drückt man diese Nägel durch das Holz. Auf dieser Unterlage kann man beidseitig bemalte Werkstücke trocknen lassen. Wenn sie leicht genug sind (was hier der Fall war) dann hinterlassen die Nagelspitzen keine Spuren und die Farbe bleibt auch nicht an ihnen kleben.
Der fertig gestrichene Tender macht ordentlich was her. Die frische Farbe glänzt auf dem Bild und wirkt heller, aber sie dunkelt etwas nach, wie man an dem Rahmen sehen kann, dessen Anstrich zu dem Zeitpunkt schon zwei Monate alt war.
Der Tender ist nun schon so weit fortgeschritten, dass man an die Detailierng gehen kann. Leider habe ich im Sommer nur sehr wenig Zeit für den Bau gehabt, deshalb ging es als Nächstes erst im Juli mit einer Probefahrt weiter.