Mit der Fertigstellung der Anlenkungen ist es nun so weit, dass ich die Ausstattung abschließen und mich um ein paar Feinheiten kümmern kann. Die Arbeiten verteilen sich dabei auf zwei Bereiche: Den Rumpf und die Tragflächen.
Am Rumpf sind diverse Wartungsklappen zu realisieren, die leichten Zugang zum Antriebsstrang, den Leitwerkservos und der Leitwerkbefestigung gewähren müssen. Außerdem muss der Bauch noch verstärkt werden. Und nicht zuletzt möchte ich die Nase noch etwas aufhübschen.
An den Tragflächen fehlt noch eine Verstrebung, um vor allem die unteren Tragflächen besser zu versteifen. Außerdem wird das sicherlich der Optik sehr zugute kommen.
Die Unterseite der Nase, also das Kinn, soll keinen unnötigen Widerstand erzeugen. Deshalb wird dort eine Klappe eingepasst. Sie soll später mit Klebeband an der Vorderseite anscharniert werden, so dass sie im Flug nicht vom Fahrtwind oder dem Propellerstrom aufgerisssen werden kann. Falls es im Rumpf auf Dauer zu warm wird, kann hier auch noch nachträglich ein Frischlufteinlass realisiert werden.
Der Rumpfboden wird eine Menge Kräfte auffangen müssen. Ich denke dabei insbesondere an Landestöße. Aber er wird auch das Bindeglied zwischen dem Flugzeug und der Akkuwanne sein. Da der Akku das mit Abstand schwerste Bauteil ist, muss er sicher fixiert werden können. Deshalb habe ich schon vor einer ganzen Weile entschieden, dass der Rumpfboden vollständig beplankt werden soll.
Die Servos für das Leitwerk müssen natürlich zugänglich bleiben, vor Allem für die Feinjustage der Ruder, wenn die eigentliche Flugerprobung beginnt. Genau wie bei der Nase wird hier eine Wartungsklappe eingepasst, die am vorderen Ende anscharniert wird und am hinteren Ende mit Klebeband verschlossen werden kann.
Obwohl ich ursprünglich geplant hatte auch für das Leitwerk eine Klappe anzufertigen, habe ich mich am Ende dagegen entschieden. Eine einfache Bohrung reicht, um an die Befestigungsschraube zu gelangen. Man kann sie sogar austauschen, falls das einmal nötig werden sollte.
Und so sieht der Rumpf nach Abschlusss der Beplankungsarbeiten aus. Man beachte die zusätzliche Verstrebung an der Unterseite hinter den Servos. Diese war nötig, um die Versteifung des hinteren Rumpfteil zu verbessern.
Nun beginnt der schöne Teil: Die Detailierung. Die Nase bekommt einen Kühlergrill, den ich aus einfachen Balsaleisten hergestellt habe. Es galt nur darauf zu achten, dass die Löcher für den Lufteinlass des Motors nicht verbaut wurden. Die Befestigungsschrauben des Motors sind auch weiterhin zugänglich.
Das Cockpit erhielt einen eleganten Abschlussrahmen. Ich bin im Moment noch unsicher, ob ich eine Windschutzscheibe bauen kann und will. Man wird sehen…
Mit der Kabelführung für die Querruderservos bin ich noch nicht ganz zufrieden. Aber zumindest können sie jetzt ohne Probleme abgesteckt werden, wenn ich den Flügel fürs Bespannen abmontieren muss.
Nicht zuletzt haben die Flügel im Wortsinne Verstärkung bekommen. Die unteren Flügel sind vollständig aus Balsaholz konstruiert, auch die Wurzelrippen. Ich habe bereits feststellen müssen, dass sie dadurch nicht so steif verschraubt werden können, wie ich es gerne hätte. Da ich beim oberen Flügel den Holm auf der Unterseite mit einem Streifen Nadelholz gefertigt habe, ist dort der perfekte Aufhängepunkt für Verstrebungen gegeben.
Die Konstruktion ist simpel: pro Seite werden zwei Laschen aus 0,3mm dünnem Messingblech in eine Tasche aus Balsaholz gesteckt, die durch aufgeleimte Balsabrettchen an den Rippen entstanden sind. An diesen wird eine Verstrebungsleiste aus Balsaholz verschraubt. Das Gewinde M2-Gewinde habe ich mit 1,8 mm vorgebohrt, dann mit der Schraube eingeschnitten und zuletzt mit Sekundenkleber verfestigt.
Nach dem Bespannen wird diese Konstruktion mit Sekundenkleber fixiert, wobei die Schrauben lösbar bleiben werden. Und damit sind tatsächlich sämtliche Konstruktionsarbeiten am Joyrider abgeschlossen. Puh! So langsam steigt die Vorfreude und auch die Spannung, der Erstflug rückt näher. Und nächste Woche ist dann die Bespannung dran.