Neuer Baubericht: Fauvette

Fauvette - Das Original und mit freundlicher Genehmigung von Hilmar Lange

Seit ich wieder in den Modellflug eingestiegen bin, habe ich den Wunsch nach einem größeren Segelflugmodell mit mir herumgetragen. Und von Anfang an war der Wunsch des Selbstbaus vorhanden. Der Joyrider war meine erster Selbsttest: Habe ich die Fähigkeiten und die Geduld, ein Flugzeug zu bauen?

Es folgten viele mehrere Ideen und Anläufe für einen solchen Bau, die aber aus verschiedenen Gründen scheiterten. Doch dann hatte ich das Glück, Hilmar Lange aus Münster kennenzulernen, der mir im Sommer 2023 seine Fauvette vorführte. Die Begeisterung war groß, die Pläne schnell gedruckt und dann… schlug das Leben zu. Aber dann, im Winter 2024, war endlich wieder Ruhe und Motivation in ausreichender Menge vorhanden und Fauvette ist nun im Bau begriffen.

Hilmar hat sich sehr viel Mühe gegeben. Sein Bauplan beinhaltet nicht nur Schablonen für alle benötigten Teile, sondern auch eine bebilderte Bauanleitung, die sich harmonisch in die Schablonen einfügt und einen durch den Bauprozess begleitet. Und obendrauf hat er auf seiner Webseite eine 3D-Vorschau des Modells und des Rohbaus veröffentlicht, so dass man bei Unklarheiten sich jede einzelne Verbindung aus jeder erdenklichen Perspektive ansehen kann. Hut ab, Hilmar, allergrößter Respekt für diesen Einsatz!

Für mich begann die Arbeit mit dem Anfertigen der Rumpfspanten aus Pappelsperrholz. Aufgrund knapper finanzieller Mittel habe ich mich entschieden, auf relativ günstiges Material aus dem Baumarkt zuzugreifen. Das bedeutet aber, dass man es mit B- oder C-Ware zu tun hat, oder deutlich ausgedrückt: manche Brettchen sind unbrauchbar, weil sie verbogen oder verzogen sind und bei den übrigen gibt es Astlöcher, die nicht Teil des Flugzeugs werden dürfen
– an diesen Schwachstellen wären Brüche vorprogrammiert.

Die Bauteile werden ausgesägt. Nägel halten die doppelte Sperrholzplatte in Position.
Die Bauteile werden ausgesägt. Nägel halten die doppelte Sperrholzplatte in Position.

Das obige Bild verdeutlicht, wie man solche Astlöcher bei der Platzierung der Schablonen aussparen muss. Die Schablonen werden mit schwach haftendem Klebestift auf die Brettchen geklebt. Die Nägel sind dabei nicht für zusätzlichen Halt der Schablonen gedacht, sondern für das zweite Brettchen, das sich unter dem ersten befindet. Denn Hilmars Bauplan sieht die Erstellung des Rumpfes in zwei Hälften vor. Das macht den Bau leichter, weil man ohne Helling auskommt, aber man braucht absolut symmetrische Teile. Und die kann man am besten herstellen, wenn man beide Teile gleichzeitig aussägt. Die Nägel heften die beiden Teile zusammen und verhindern, dass sie gegeneinander verrutschen.

Nach einigen Stunden an der Bandsäge waren alle Spanten ausgesägt. Außerdem wurden an der Kreissäge die Rumpfgurte aus einem Kiefernholzbrettchen hergestellt. Das war wesentlich schwerer, als ich vermutet hätte, das Holz hat die unangenehme Eigenschaft, Spannungen freizusetzen und dadurch habe ich hier und da einen Zehntelmillimeter zu viel oder zu wenig. Ich versuche es trotzdem mit diesen Leisten und werde wahrscheinlich mit viel Schleifarbeit den Preis dafür zahlen müssen. Aber ich möchte es versuchen.

Das Baubrett ist mit dem Plan belegt und mit Folie überspannt, die Spanten sind ausgelegt.
Das Baubrett ist mit dem Plan belegt und mit Folie überspannt, die Spanten sind ausgelegt.

Der Bauplan für den Rumpf muss aus drei DIN A3-Seiten zusammengesetzt werden. Die Bauanleitung schlägt vor, den Plan auf Spanplatte zu kleben und dann flächig mit Klebeband zu überziehen, aber ich habe stattdessen eins der Baubretter benutzt, die ich für den Thermy gebaut hatte. Der Plan ist mit Nägeln auf dem Kork fixiert und dann mit Folie überspannt, die am Rand mit Klebeband fixiert ist.

Die ausgesägten Teile werden zunächst voneinander getrennt und die Sägekanten geschliffen. Als nächstes müssen die roh vorgeschnittenen Nuten für die Gurte auf Maß gefeilt werden, damit die Spanten nicht zu sehr belastet werden, nachdem sie auf dem Baubrett aufgestellt wurden.

Die Aussparungen für die Gurte werden auf Maß gefeilt.
Die Aussparungen für die Gurte werden auf Maß gefeilt.

Die Spanten werden als erstes auf dem Bauplan mit Weißleim aufgesetzt und mit Klötzchen in der Senkrechten gehalten. Diese Verbindung ist relativ lose, aber sie hält gut genug, um die Spanten mit den Gurten zu verbinden.

Die Spanten werden im rechten Winkel aufgestellt und mit Leim angeheftet.
Die Spanten werden im rechten Winkel aufgestellt und mit Leim angeheftet.

Im Bugbereich werden die Spanten für Rumpf und Kabinenhaube miteinander verleimt. Zwischen Kabinenhaube und Rumpf muss ein Spalt bleiben, um die Haube später mit einem Sägeblatt freischneiden zu können. Die kniffligsten Stellen sind der Seitenzug des Motorspants und der schwebende Spant 5, wo das Fahrwerk später eingebaut werden soll.

Die Kabinenhaube wird mit Abstandhalter eingesetzt.
Die Kabinenhaube wird mit Abstandhalter eingesetzt.

Beim nächsten Mal geht es mit den Gurten weiter.

Spin: Bespannung und RC-Einbau

Die Bauarbeiten sind abgeschlossen und der Sender ist programmiert.

Mit der fertigen Grundierung kann es nun an die eigentliche Bespannung gehen. Ich verwende dafür gerne Oracover, weil es sehr leicht zu verarbeiten ist und sehr gute Resultate erzielt. Den Anfang mache ich immer mit den leichtesten Stücken, um wieder in die Tätigkeit hinein zu finden. Deshalb ist als erstes das Seitenruder dran.

Das Seitenruder wird bespannt.
Das Seitenruder wird bespannt.

…und wie man sehen kann, habe ich es gleich geschafft, die Folien in den Aussparungen zusammen zu kleben. In diesem Fall ließen sie sich zum Glück durch erwärmen voneinander trennen, aber oft muss man dann alles neu machen. Gründlich vorgewarnt geht es dann mit den Querruder weiter, im Bild kann man schön sehen, wie auf der linken Seite noch Falten zu sehen sind, die beim letzten Schritt, dem Aufheizen der Fläche, verschwinden.

Spin: Grundierung

Die Bauteile des Spin sind mit weißem Heizkörperlack grundiert.

Bitte was? Warum denn ein Flugzeug grundieren, das bespannt werden soll?

Ja, ich kann es mal wieder nicht lassen: Ich muss eigene Ideen in den Bau einbringen. Der Spin soll in transparentem Weiß und Rot bespannt werden, man wird also das Innenleben sehen. Und dabei stören mich die starken Farbkontraste zwischen den Bauteilen aus Kohlefaser und Holz, auch die Abbrandspuren der Laserschnitte sind nur schwer restlos zu entfernen.

Und deshalb habe ich mir die Aufgabe gestellt, den Rohbau vor dem Bespannen zu lackieren.

Spin: Rumpf und Tragfläche

Die Nasenleiste wird Rippe für Rippe verklebt.

Nach Durchsehen des Bausatzes für den Spin geht es zügig an die Arbeit. Die Anleitung führt zuverlässig und Schritt für Schritt durch die einzelnen Baugruppen. Einen Bauplan gibt es nicht und er ist auch nicht notwendig, weil alle Teile wie ein 3D-Puzzle ineinander greifen. Den Anfang macht der Rumpf.

Joyrider: Bannerschlepp

Der Joyrider macht eine gute Figur.

Ein Freund war am Wochenende zu Besuch um für sich selbst und seinen Sohn ein wenig Modellflug zu üben. Ich muss nicht erst erwähnen, dass mich die Aussicht anspornte, den Joyrider tipp-topp vorzubereiten… und damit hatte ich auch die Gelegenheit, einen dieser Wünsche anzugehen, die ich in der Bestandsaufnahme erwähnt hatte. Nämlich Bannerschlepp.

Werkstatt: Baubretter für den Thermy 4

Die fertigen Baubretter eingelagert unter dem Tisch.

Für den Bau des Thermy 4 werde ich Baubretter benötigen, wie sie im Flug-Modellbau häufig eingesetzt werden. Sie erfüllen zwei Zwecke: Erstens sollen sie eine absolut ebene Oberfläche liefern, denn die meisten Werkbänke sacken mit der Zeit durch, so dass man darauf keine wirklich geraden Flügel oder Rümpfe bauen kann. Kann man zu Hause leicht ausprobieren, einfach eine Wasserwaage auf die Werkbank legen und in der Mitte den Spalt begutachten, der sich fast immer finden lässt. Zweitens dienen Baubretter dazu, Bauteile oder Baugruppen zu lagern, während man an anderen Teilen weitermacht. Und da die Werkbank auch immer wieder mal für etwas anderes als das aktuelle Bauprojekt gebraucht wird, möchte man nicht dauerhaft eine festgespannte Rumpfhälfte im Weg haben.

Flatcar Prototyp: Rungentaschen

Rungentasche mit Befestigungsdraht bereit zur Montage.

Mit der Herstellung der Trittstufen gewinnt der Flatcar schon einiges an Charakter, aber das ist natürlich nur der Anfang. Als nächstes müssen Rungentaschen gefertigt werden. Ich habe schon einmal Rungenhalter für den Tender meiner Porter angefertigt und dabei gute Erfahrungen gemacht. Auf diese wird jetzt aufgebaut.

Flatcar Prototyp: Fusstritte

Die Tritte sind bereit für die Farbgebung.

Nachdem der Flatcar nun seine Spannschlösser erhalten hat, geht es nun erst einmal mit den Trittstufen weiter, damit die Rangierer der Lead Road Railway nicht mehr so viele Klimmzüge machen müssen.

Fußtritte habe ich bereits für den Tender der Porter angefertigt, insofern ist dies für mich zur Abwechslung vertrautes Terrain. Tatsächlich habe ich einfach die Maße der Trittstufen des Tenders abgenommen und diese dann als Kleinserie kopiert.

Und weil ich beim letzten Mal nicht viele Worte über den Herstellungsprozess verloren habe, möchte ich dieses Mal eine ausführliche Beschreibung liefern.

Flatcar Prototyp: Spannschlösser

Die Mitte der Flanken wird vorgebohrt.

Mit der Montage der Queenposts ist der Unterbau des Waggons nun endlich so weit, dass die Spannschlösser in Angriff genommen werden können. Mit diesen wird beim Vorbild die Spannung des Sprengwerks nachjustiert, um ein Durchsacken des Wagenbodens zu vermeiden. Auch hier habe ich mich für den Selbstbau entschieden, da die käuflich erwerbbaren Gussteile derzeit kaum zu bekommen sind und sie darüber hinaus das schwächste Glied in meiner bisherigen Konstruktion dargestellt hätten. Allerdings, das muss klar gesagt werden, ist die Herstellung sehr zeitaufwändig.

No.1 Porter: Schneepflug

Auf der geräumten Strecke mit dem Flatcar unterwegs.

Letzte Woche gab es seit vielen Jahren endlich wieder Schnee. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen, schnell die Fahrzeuge rausgeholt und los ging’s!

17. Januar 2021: Zum ersten Mal seit den 1990er Jahren Betrieb im Schnee.
17. Januar 2021: Zum ersten Mal seit den 1990er Jahren Betrieb im Schnee.

Das Vergnügen war allerdings getrübt, weil der noch fallende Schnee an den Rädern vereiste und zu vielen Entgleisungen führte. Aber der Schnee blieb liegen und nachdem es am nächsten Morgen bis 11 Uhr geschneit hatte, war die Strecke unter einer weißen Decke verschwunden. Diese Gelegenheit konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Und so hieß es: Ab in die Werkstatt.

Im folgenden möchte ich zeigen, wie man in weniger als einer Stunde einen funktionierenden Schneepflug improvisieren kann.