Im Modellbau braucht man ständig Bohrungen, die senkrecht zur Ebene des Werkstücks stehen. Einen senkrechten Winkel auf Sicht bohren klingt erstmal einfach, aber man muss zwei senkrechte Winkel gleichzeitig im Auge behalten und das ist mit nur zwei Augen dann doch etwas schwierig.
Abhilfe schafft eine Säulenbohrmaschine, oder für weniger betuchte Individuen, ein Bohrständer, in dem man die Bohrmaschine führen kann. Leider haben die meisten Bohrständer keinen vernünftigen Tisch, so dass größere Werkstücker sehr schnell kippeln und sich auch nicht fixieren lassen. Und dann möchte man vielleicht auch eine Bohrlehre oder einen Anschlag verwenden, um Bohrungen leichter wiederholen zu können?
In meinem Fall verfügt der Bohrständer über einen Durchlass für Bohrungen, bei denen man den Ständer auf das Werkstück aufsetzt. Der ist ideal geeignet, um einen handelsüblichen Besenstiel als Zapfen aufzunehmen.
Der eigentliche Tisch entsteht aus einem Stück Siebdruckplatte, das ich in der Restekiste im Baumarkt ergattert hatte. Mit einer Lochsäge wird eine Sackbohrung für den Zapfen in die Unterseite gebohrt.
Ein Forstnerbohrer entfernt das Kernstück, das von der Lochsäge übrig geblieben ist.
Der Zapfen wird dann eingeleimt. Auf keinen Falls sollte man den Zapfen verschrauben! Falls man mal versehentlich zu tief bohrt, würde man sofort den Schraubenkopf erwischen und das würde dem Bohrer nicht gut bekommen.
Damit sich der Tisch nicht drehen kann, werden dann noch zwei handelsübliche Holzdübel auf die gleiche Weise eingeleimt, die in den Nuten des Bohrständers einhaken. Der Tisch lässt sich binnen Sekunden einsetzen und entfernen und hat sich bereits bei der Konstruktion eines Prototyps für Drehgestelle bezahlt gemacht. Mehr davon nächste Woche.