Auch nach dem Bau des R/C-Trägers konnte ich mich noch nicht so recht dazu durchringen, die Seitenwände zu fixieren. Und da ich auf keinen Fall jetzt in eine Schaffenskrise stolpern wollte, wurde an anderer Stelle weitergearbeitet. Für diese Woche hatte ich mir den oberen Abschluss des Tenders vorgenommen. Da das gute Stück am Ende ja im Garten eingesetzt werden soll, wollte ich zumindest eine halbwegs wetterfeste, spritzwassergeschützte Abdeckung für die Akkus und das übrige Innenleben des Tenders haben. Gleichzeitig sollte es aber auch ein möglichst stimmiges Bild abgeben.
Deshalb begann ich mit einem Stück Sperrholz in 2mm Dicke, das zunächst mit passenden Aussparungen für die Eckpfosten erhielt und dann mit Acrylfarbe gestrichen wurde. Während die Farbe trocknete, nahm ich mir eine Rute Haselnuß zur Brust und sägte ca. 3cm lange Stücke ab. Mit dem stabilen Cutter wurden dann Scheite gespalten. Man muss dabei darauf achten, möglichst asymmetrisch zu spalten. Einmal, damit es nach Handarbeit durch den Holzfäller aussieht. Dann aber auch, weil die Haselnuß einen sehr dunklen Kern hat, den man so bei den meisten Bäumen nicht findet. Indem ich gezielt an diesem Kern vorbeispaltete, konnte ich die Beschaffenheit des Holzes kaschieren.
Die getrocknete Deckelplatte setzte ich dann in den Tender ein, damit ich das Holz möglichst realistisch an den Seitenwänden anstapeln konnte. Mit wasserfestem Holzleim wurden die einzelnen Stücke jeweils nach einer kurzen Stellprobe festgeklebt. Wenn man sich Zeit nimmt und nicht zu großzügig mit dem Leim ist, kann man dabei eine sehr stabile Verbindung erhalten, ohne die Ladung mit den Seitenwänden zu verkleben. Nur einmal ist mir das schiefgegangen, da half dann eine schnell eingefügte Lage aus Papiertuch. Nach dem Trocknen wurde es von der Seitenwand-Planke mit der Messingbürste abgerieben und mit dem Cutter vom Ladegut entfernt.
Hier noch einmal der Tender mit der Holzladung von vorne. Man beachte dabei das herausgenommene Sicherungsbrett für die Ladung. Alle Bretter an der Vorderseite lassen sich herausnehmen, um an den schwindenden Brennstoff heranzukommen. Natürlich verdecken die ersten vier Bretter den R/C-Träger, aber das fünfte und oberste kann man beiseite stellen, so wie ich es hier angedeutet hatte, ohne dass man etwas von der Technik sieht. Ich möchte das auch beim fertigen Modell so machen, um ein möglichst lebendiges Betriebsbild zu schaffen.
Was jetzt noch fehlt, ist eine Schicht Klarlack auf dem rohen Holz und eine brauchbare Abdichtung zwischen dem Deckel und den Seitenwänden. Vielleicht lässt sich da etwas mit Moosgummi oder einem ähnlichen Material bewerkstelligen, damit nicht Regenwasser von der Ladung abperlt und dann in den Tender einsickert. Nächste Woche geht es aber erstmal weiter mit der Porter selbst und ihrer Umrüstung auf Batteriebetrieb.