Porter Tender: Seitenwände

Tragbare Arbeitsplatte mit Einzelteilen für die Seitenwände
Tragbare Arbeitsplatte mit Einzelteilen für die Seitenwände

Mit der Fertigstellung der Einzelteile konnte nun die Konstruktion der Seitenwände beginnen. Zwei Dinge haben sich dafür als äußerst nützlich erwiesen: Erstens eine Ausgabe der Hauszeitschrift der Sierra Division der National Model Railroad Association, auf den Seiten 11 und 12 wird eine schöne Methode beschrieben, wie man symmetrische Seitenwände bauen kann. Und zweitens meine tragbare Arbeitsplatte, aber dazu später mehr. Zunächst galt es noch einige Vorbereitungen zu treffen.

 

Holzmaserung mit der Messingbürste betonen
Holzmaserung mit der Messingbürste betonen

Mit der Messingbürste wurde zuerst die Maserung der Bretter herausgearbeitet, damit auch nach dem Lackieren das Holz als Baumaterial deutlich erkennbar bleibt und der Tender nicht fabrikneu daherkommt. Die Technik wurde schon mehrfach hier im Forum erläutert und ich brauche nicht viel mehr dazu sagen, außer dass hier weniger oft mehr ist. Man erreicht sehr schnell einen Punkt, an dem das Holz aussieht, als ob es schon völlig verwittert wäre und nur noch darauf wartet auseinander zu brechen. Ich kann deshalb nur dazu raten, mit einem Reststück aus demselben Holz ein paar Experimente zu machen und ganz bewusst die Grenzen auszuloten.

Rundung für die obere Kante der Seitenwände
Rundung für die obere Kante der Seitenwände

Sobald die Bretter in einem zufriedenstellend verwitterten Zustand waren, musste nur noch das oberste Brett mit einer Rundung versehen werden. Das ist bei Rotzeder mit einer einfachen Schlüsselfeile schnell und leicht zu bewerkstelligen. Besonders symmetrisch wird es, wenn man beide Bretter übereinander legt. Allerdings braucht man dafür ein wenig Erfahrung im Feilen, damit man wirklich senkrecht zum Brett arbeitet. Aber auch das ist eine Fertigkeit, die man mit ein paar Übungen an einem Reststück schnell und sicher erlernen kann.

 

Erste Runge mit Seitenwand-Brettern verleimt und gepresst
Erste Runge mit Seitenwand-Brettern verleimt und gepresst

Für die eigentliche Konstruktion der Seitenwände hatte ich mich von dem oben verlinkten Artikel inspirieren lassen. Dort wurde beschrieben, wie man beide Seitenwände mit doppelt so langen Rungen übereinander baut und danach die Rungen durchtrennt um zwei identische Stücke zu erhalten. Zunächst zeichnete ich auf einem Blatt Papier einen rechten Winkel und die Positionen der Rungen vor, dann wurden darauf die Bretter ausgerichtet. Den ersten Rungenbalken darauf auszurichten und zu verleimen war leicht, aber von dort aus war es unmöglich, ein Holz zum Pressen unter die Bretter und den Balken zu bekommen. Weil ich es dann wissen wollte, statt nochmal neu anzusetzen, ist mir die erste Runge ausgewandert und steht nicht senkrecht. Für meinen nächsten Gondola werde ich zuerst die zusammengefügten Seitenwand-Bretter mit Zwingen fixieren, damit ich dann in Ruhe den ersten Balken ausrichten und befestigen kann.

Ein Rungenstab als Hilfsmittel für gleichmäßigen Pressdruck
Ein Rungenstab als Hilfsmittel für gleichmäßigen Pressdruck

Mit der ersten ausgehärteten Klebestelle war die Befestigung der übrigen Rungen einfach. Nach ein paar Versuchen stellte sich heraus, dass man die geleimten Balken am besten pressen kann, wenn man ein Reststück mit derselben Dicke neben dem zu pressenden Balken platziert, darüber dann ein Vierkantholz legt und zum Schluß die Zwingen ansetzt. Dadurch stellt man sicher, dass die Zwingen ihre Kraft senkrecht auf die Runge übertragen und nichts verrutscht. Einhandzwingen sind dafür besonders hilfreich, weil man gleichmäßig auf beiden Seiten Druck aufbauen und ein seitliches Verrutschen verhindern kann.

Letzte Leiste
Letzte Leiste

Die Mini-Arbeitsplatte war bei dieser Etappe deshalb so hilfreich, weil man diese Arbeiten ohne Lärm und üble Gerüche (Holzleim stinkt nicht) auch im Wohnzimmer ausführen kann und dadurch etwas mehr Zeit mit der Familie verbringt – und trotzdem jederzeit unterbrechen und die Arbeitsplatte verstauen kann, ohne umständlich alles vom Tisch räumen und verstauen zu müssen. Wer wenig Platz für sein Hobby hat oder den Modellbau auch in der guten Stube betreiben möchte ohne jedesmal Zeit mit Auf-, Um- und Abbau zu vergeuden, dem möchte ich eine solche Arbeitsplatte empfehlen. Zum Abschluss noch ein Bild von der letzten Verleimung.

Nächstes Mal geht es mit der Vorbereitung der R/C-Komponenten weiter.

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