Die Fertigstellung des Seitenleitwerks lässt nur noch den Zusammenbau des Leitwerks übrig. Dabei sind drei wichtige Ziele zu erfüllen: Das Höhenleitwerk muss parallel zur Längsachse ausgerichtet werden, ebenso das Seitenleitwerk und das Seitenleitwerk muss senkrecht zum Höhenleitwerk stehen.
Den wichtigsten Beitrag zur rechtwinkligen Anordnung liefern die sauberen Schnittkanten, die ich mit der Tischkreissäge problemlos erzielen kann. Zur zusätzlichen Stabilisierung dieser Ausrichtung, habe ich zuerst zwei Führungen aus Balsaholz angefertigt und stromlinienförmig angeschliffen.
Zugleich soll diese Führung die Ausrichtung des Seitenleitwerks zur Längsachse sicherstellen. Eine erste Stellprobe sieht schon vielversprechend aus.
Im Gegenzug bedeutet das aber, dass nun das Höhenleitwerk die Ausrichtung des Seitenleitwerks mit übernimmt. Dementsprechend muss also das Höhenleitwerk nicht nur parallel zur Längsachse ausgerichtet werden, sondern auch eine kraftschlüssige Verbindung zum Rumpf haben, damit es sich nicht um die Hochachse verwinden kann. Dazu werden vor der Aufnahme für das Höhenleitwerk zusätzliche Balsastücke am Rumpf angeklebt, die die Höhenruderflosse in die korrekte Ausrichtung zwingen sollen.
Darunter wird, wiederum aus Nadelholz, die Befestigungsaufnahme für das Leitwerk eingeklebt. Die Bohrung lässt Raum für eine 3 mm Nylonschraube.
Und so sieht die fertige Aufnahme mit der Führung für das Höhenleitwerk aus:
Das Seitenleitwerk muss natürlich mit einer Bohrung und einem Gewinde für die Nylonschraube ausgestattet werden, so dass es das Höhenleitwerk festklemmen kann. Da das Leitwerk aus 3 mm dicken Leisten konstruiert ist, mussten hier noch Verstärkungen seitlich angeklebt werden.
Ein paar erste Tests der Konstruktion offenbaren aber einen Designfehler: die Führung für das Höhenruder hat einen extrem kurzen Hebelweg, nämlich nur die knapp 3 cm Rumpfbreite an der Nasenleiste der Höhenruderflossse. Auf diese wirken aber die Kräfte der gesamten Seitenruderflosse. Wenn man sich das obige Bild anschaut, kann man leicht erkennen, wie ungünstig das Längenverhältnis ist. Was kann man tun?
Die einfachsten Lösungen sind oft die besten: das Konzept umdrehen. Der längste Hebelweg ist an der Nasenleiste der Seitenruderflossse zu finden, also wird dort eine Verriegelung für die Flosse gebaut.
Diese Verriegelung hält also die Seitenruderflosse parallel zum Rumpf und verhindert ein Verdrehen um die Hochachse. Diese Führung wird auf dem Höhenruder fortgesetzt, mit aufgeklebten Leisten. Tatsächlich habe ich erst zwei lange Leisten angefertigt, diese stromlinienförmig angeschliffen und zuletzt durchgeschnitten, so dass eine vordere und eine hintere Führung entstand.
Wie man sehen kann, wird eine Verdrehung der Höhenruderflosse um die Hochachse nun durch das sehr stabile Fundament der Seitenruderflosse verhindert. Die Verschraubung mit der Nylonschraube hält alles am Platz und sorgt durch die Pressung für zusätzliche Steifheit der Konstruktion.
Und so sieht das gesamte, montierte Leitwerk mit provisorisch anscharnierten Klappen aus:
Damit ist die Konstruktion des Rohbaus tatsächlich abgeschlossen. Für mich ist das ein bemerkenswerter Meilenstein und ein Grund zum Feiern.
Ab jetzt geht es an die Ausstattung des Modells. Und angefangen wird nächstes Mal mit dem Einbau des Antriebstrangs.