Spin: Bespannung und RC-Einbau

Die Bauarbeiten sind abgeschlossen und der Sender ist programmiert.

Mit der fertigen Grundierung kann es nun an die eigentliche Bespannung gehen. Ich verwende dafür gerne Oracover, weil es sehr leicht zu verarbeiten ist und sehr gute Resultate erzielt. Den Anfang mache ich immer mit den leichtesten Stücken, um wieder in die Tätigkeit hinein zu finden. Deshalb ist als erstes das Seitenruder dran.

Das Seitenruder wird bespannt.
Das Seitenruder wird bespannt.

…und wie man sehen kann, habe ich es gleich geschafft, die Folien in den Aussparungen zusammen zu kleben. In diesem Fall ließen sie sich zum Glück durch erwärmen voneinander trennen, aber oft muss man dann alles neu machen. Gründlich vorgewarnt geht es dann mit den Querruder weiter, im Bild kann man schön sehen, wie auf der linken Seite noch Falten zu sehen sind, die beim letzten Schritt, dem Aufheizen der Fläche, verschwinden.

Spin: Grundierung

Die Bauteile des Spin sind mit weißem Heizkörperlack grundiert.

Bitte was? Warum denn ein Flugzeug grundieren, das bespannt werden soll?

Ja, ich kann es mal wieder nicht lassen: Ich muss eigene Ideen in den Bau einbringen. Der Spin soll in transparentem Weiß und Rot bespannt werden, man wird also das Innenleben sehen. Und dabei stören mich die starken Farbkontraste zwischen den Bauteilen aus Kohlefaser und Holz, auch die Abbrandspuren der Laserschnitte sind nur schwer restlos zu entfernen.

Und deshalb habe ich mir die Aufgabe gestellt, den Rohbau vor dem Bespannen zu lackieren.

Joyrider: Bespannung

Die obere Tragflächenbefestigung, die Fahrwerksbefestigung und die Sitzlehne sind fertig.

Mit dem Abschluss der Feinarbeiten kann ich mich nun endlich der Bespannung zuwenden. Manche Modellbauer scheinen das Bespannen als lästige Arbeit und notwendiges Übel anzusehen, aber ich habe tatsächlich Freude daran. Für mich ist es eine Metamorphose; der Rohbau des Flugzeugs, so schön er anzusehen ist, gleicht einer Raupe, aus der erst noch ein Schmetterling werden muss.

Nichtsdestotrotz ist es ein Haufen Arbeit, vor Allem wenn man ein möglichst faltenfreies Ergebnis erzielen möchte. Ich habe deshalb nur relativ wenige Bilder gemacht, möchte aber trotzdem ein Beispiel und ein paar Knackpunkte ansprechen.

Joyrider: Leitwerk-Zusammenbau

Der Rohbau ist abgeschlossen.

Die Fertigstellung des Seitenleitwerks lässt nur noch den Zusammenbau des Leitwerks übrig. Dabei sind drei wichtige Ziele zu erfüllen: Das Höhenleitwerk muss parallel zur Längsachse ausgerichtet werden, ebenso das Seitenleitwerk und das Seitenleitwerk muss senkrecht zum Höhenleitwerk stehen.

Den wichtigsten Beitrag zur rechtwinkligen Anordnung liefern die sauberen Schnittkanten, die ich mit der Tischkreissäge problemlos erzielen kann. Zur zusätzlichen Stabilisierung dieser Ausrichtung, habe ich zuerst zwei Führungen aus Balsaholz angefertigt und stromlinienförmig angeschliffen.

Die Führung für das Seitenleitwerk entsteht.
Die Führung für das Seitenleitwerk entsteht.

Joyrider: Seitenleitwerk

Vor dem Verschleifen des Randbogens.

Der Rohbau kommt zum Abschluss: Nachdem das Höhenleitwerk weit vorangeschritten ist, kommt das Seitenleitwerk dran.

Höhenflosse und -ruder mit Verstärkungen.

Schon beim Bau des Höhenleitwerks wurde mir klar, dass ich einen Designfehler gemacht habe: Die dünnen Nasen- und Endleisten sind stumpf auf die Randbögen geklebt, dadurch fehlt Klebefläche und letztlich Stabilität. Das bessere ich aus, indem ich die Ecken mit kleinen Winkelstücken verstärke. Und mit den daraus gewonnen Wissen geht es direkt weiter an das Seitenleitwerk.

Joyrider: Höhenleitwerk

Der Abschluss des Fahrwerks lässt nur noch ein Segment über, das für den Rohbau verbleibt: Das Leitwerk. Vor diesem Abschnitt hatte ich mich eine Weile gedrückt, denn das Leitwerk legt letztendlich fest, wie gut oder schlecht sich ein Flugzeug steuern lässt:

Ist es zu klein, dann ist die Maschine nicht kontrollierbar. Ist es zu groß, spricht der Vogal an wie ein Felsbrocken. Dieser Effekt wird außerdem durch die Rumpflänge beeinflusst, wie ich beim Bau des Rumpfes schon erwähnt hatte. Deshalb bin ich wirklich froh, dass ich auf der Webseite von Christian Forrer eine Kalkulationstabelle für die Berechnung von Flugmodellen gefunden hatte, bevor ich ernsthaft an die Konstruktion meines Doppeldeckers ging. Basierend auf den bisher konstruierten Bauteilen, konnte ich die Mindestmaße für mein Leitwerk berechnen und loslegen.