Joyrider: Rumpf

Nachdem ich in sehr kurzer Zeit die obere Tragfläche fertiggestellt hatte, wollte ich als nächstes den Rumpf beginnen. In erster Linie, weil ich nicht mehr genug Restmaterial für die untere Tragfläche hatte. Allerdings auch deshalb, weil ich noch nie einen Flugzeugrumpf aus Holz selbst konstruiert habe. Deshalb sollte das die nächste große Prüfung meines Durchhaltevermögens werden.

Beim Selbstbau muss man sich klar machen, dass die Rumpflänge enormen Einfluss auf die fliegerischen Eigenschaften eines Modells hat. Je kürzer der Rumpf, desto größer muss das Leitwerk sein, damit es in der Lage ist, das Modell zu stabilisieren. Genauso darf die Nase nicht zu lang sein und darüber hinaus muss die Bauweise stabil, aber zum Heck hin leicht genug sein, um Schwanzlastigkeit zu vermeiden.

Der Einfachheit halber habe ich mich an Plänen von Vorbildern orientiert, insbesondere der Tiger Moth. Das Leitwerk darf allerdings nicht direkt übernommen werden, sondern muss berechnet werden.

Hier nun die Bilder vom Rumpfbau:

Die rechte Seite bildet den Anfang mit zwei Stringern und den Rippenvorlagen als Orientierungshilfe.

An diesem Punkt wurde mir klar, dass ich nicht an das Überziehverhalten gedacht hatte. Mein Flügel weist keine Schränkung auf, ein Strömungsabriss wäre nicht über die Querruder zu vermeiden und statt eines Durchsackens würde Trudeln drohen. Nach einigem Grübeln kam ich aber auf die Lösung, die untere Tragfläche mit höherem Einstellwinkel zu montieren. Damit sollte die Strömung dort zuerst abreißen und die Maschine durch den Auftriebsverlust nur die Nase runternehmen, während die Querruder an der oberen Fläche weiter angeströmt bleiben.

Fachwerk und Tragflächenlager sind montiert.
Linke Rumpfhälfte, man beachte den größeren Einstellwinkel der unteren Fläche.
Stellprobe zur Festlegung der Rumpfbreite.
Querleisten, erster Versuch.

Beim Verkleben der Querleisten wurde rasch klar, dass die Zwingen das Winkelmaß nicht gut halten.  Deswegen wurde beim zweiten Versuch direkt mit beiden Rumpfhälften geklebt und die Zwingen lieferten nur den Anpressdruck.

Querleisten direkt zwischen den Rumpfhälften verklebt.
Schwanz zusammenfügen. Hier ist Symmetrie entscheidend, wenn das Flugzeug später geradeaus fliegen soll.
Strenge Kontrolle vor dem Aushärten, hier kommt es auf Präzision an.

Wie man sehen kann verwende ich Malerkrepp als Anpresshilfe. Es hat den Vorteil, bei zwei Wicklungen spielfrei zu halten und trotzdem nur wenig Klebkraft am Balsaholz zu entfalten. Stärker klebende Tapes würden beim Abziehen das Balsaholz beschädigen.

Der Rumpfrücken entsteht.

Es gab keine technische Notwendigkeit für den Rücken. Ich wollte einfach ausprobieren ob ich eine komplexe geometrische Form herstellen kann. Ich darf sagen, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.

Fertiger Rumpfrücken.

Beim nächsten Mal geht es mit der Nase weiter.

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