Joyrider: Fahrwerk

Mit dem Abschluss des Rumpfes ist es Zeit, sich dem Fahrwerk zuzuwenden. Hier habe ich zwei zentrale Anforderungen an mein Modell: Erstens möchte ich auf glatten Pisten die Fähigkeit zu Bodenstarts haben und zweitens sollte das Fahrwerk gefedert sein, um die Landestöße zu dämpfen.

Das ist bei einem so kleinen Modell natürlich schon eine Hausnummer. Da ich auch keine Buschflieger-Reifen an einem Doppeldecker befestigen möchte, werde ich wahrscheinlich nicht einmal von kurzgemähten Graspisten starten können, aber Hartbelagspisten sollten im Rahmen des möglichen sein.  Grundsätzlich möchte ich nicht auf ein Fahrwerk verzichten, weil es einerseits dem Propeller einen gewissen Schutz bei der Landung bietet und andererseits zum vorbildähnlichen Aussehen einfach dazugehört. Ich kenne tatsächlich nur einen einzigen Doppeldecker mit Einziehfahwerk, die Polikarpow I-153 „Tschaika“.

Fahrwerksbein mit Scharnier.
Fahrwerksbein mit Scharnier.

Bei Flumodellen wird gern mit Stahldraht für das Fahrwerk gearbeitet, was auch direkt für eine Federung sorgt. Das gefiel mir aber von der Optik in keiner Weise, weshalb ich zu der Holzkonstruktion gegriffen habe. Natürlich musste dann eine entsprechende Federung durch Scharniere und Federn geschaffen werden.

Die Fahrwerksbeine und deren Befestigung sind durchgehend aus Nadelholz gefertigt, um den zu erwartenden Belastungen standhalten zu können. Für die Scharnierverbindungen habe ich M2-Schrauben, passende Unterlegscheiben und Muttern aus Edelstahl verwendet. Das Gewicht hält sich zum Glück in Grenzen und die Verbindung ist stabil. Die Muttern werden später mit Sekundenkleber fixiert, allerdings erst nachdem die Bespannung und Lackierung abgeschlossen ist.

Federung des Fahrwerks.

Die Fahrwerksbeine werden mit einer zentralen Spiralfeder gefedert, die ich selbst gewickelt habe. Die Feder ist zweigeteilt gewickelt und wird in der Rumpfmitte festgeschraubt. Dadurch sorgt sie auch gleich für eine Zentrierung der Fahrwerksbeine. Ich habe die Federung bewusst am oberen Ende der Fahrwerksbeine angebracht, um für mehr Bodenfreiheit zu sorgen. Eine Querspannung weiter unten würde jeden Grashalm mitnehmen und Überschläge provozieren.

Es steht übrigens zu erwarten, dass das Gesamtgewicht des Flugzeugs für die jetzige Feder zu hoch sein wird. Darum ist die Feder so befestigt, dass sie leicht und unkompliziert ausgetauscht werden kann. Vermutlich wird es einige Versuche brauchen, bis ich die richtige Federstärke gefunden habe.

Montage der Räder.

Zum Schluss habe ich die Fahrwerksbeine mit kurzen Achsen aus M2-Gewindestangen versehen. Dazu gibt es nicht viel zu sagen, die Fahrwerksbeine wurden durchbohrt und die Achsen mit Muttern und zur Schonung des Holzes mit Unterlegscheiben befestigt. Darauf sind die Räder angebracht, wiederum mit Muttern und Unterlegscheiben. Auch hier sind die Muttern nur lose fixiert, damit ich für die Bespannung und Lackierung das Modell zerlegen kann.

Sporn am Heck.

Das Heck bekommt einen Sporn, den ich aus einem 0,3mm starken Stück Messingblech geformt habe. Das zusätzliche Gewicht nehme ich in Kauf, weil der Sporn eine starke Federwirkung hat und deshalb hoffentlich ebenfalls vor Landestößen schützen wird. Ob er im Gegenzug Überschläge begünstigt, werde ich nur auf die althergebrachte Weise herausfinden können.

Die erste Stellprobe.
Die erste Stellprobe.

So langsam erkennt man, was es werden soll. 🙂 Und beim nächsten Mal geht es dann mit dem Leitwerk weiter.

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