Der Abschluss des Fahrwerks lässt nur noch ein Segment über, das für den Rohbau verbleibt: Das Leitwerk. Vor diesem Abschnitt hatte ich mich eine Weile gedrückt, denn das Leitwerk legt letztendlich fest, wie gut oder schlecht sich ein Flugzeug steuern lässt:
Ist es zu klein, dann ist die Maschine nicht kontrollierbar. Ist es zu groß, spricht der Vogal an wie ein Felsbrocken. Dieser Effekt wird außerdem durch die Rumpflänge beeinflusst, wie ich beim Bau des Rumpfes schon erwähnt hatte. Deshalb bin ich wirklich froh, dass ich auf der Webseite von Christian Forrer eine Kalkulationstabelle für die Berechnung von Flugmodellen gefunden hatte, bevor ich ernsthaft an die Konstruktion meines Doppeldeckers ging. Basierend auf den bisher konstruierten Bauteilen, konnte ich die Mindestmaße für mein Leitwerk berechnen und loslegen.
Das Höhenleitwerk muss laut Berechnung eine Fläche von 25cm x 11cm haben. Weil ich es mir beim ersten Versuch nicht zu schwer machen will, verwende ich das berühmte „Brettprofil“ für die Leitwerke. Die Nasenleisten habe ich leicht gepfeilt. Die Randbögen wollte ich zuerst biegen, aber ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Deshalb habe ich zwei Stücke Balsaholz mit Malerkrepp zusammengeklebt und in Form geschliffen.
Sobald ich mit der Form der Randbögen zufrieden war, kommen sie auf den Sägetisch. Das hintere Drittel wird abgetrennt und zusammen mit weiteren Leisten auf dem Baubrett befestigt.
Mir ist es wichtig, dass ich das Leitwerk später anpassen und notfalls austauschen kann. Deshalb braucht es eine stabile Aufnahme für die spätere Befestigung, die ich aus Rotzeder zuschneide. Es folgen die Rippen für die Dämpfungsfläche und das Ruder.
Hier zeigt sich der Wert der Kreissäge: ich kann wiederholgenau schneiden und so wird ein absolut symmetrisches Höhenruder möglich. Die Anschaffung hat sich schon jetzt gelohnt, allein wegen der gesparten Zeit und Mühe!
Beim nächsten Mal kommt dann das Seitenleitwerk dran.