Aus meinen Erfahrungen mit den ersten Flatcar-Experimenten habe ich mir vorgenommen, einen Prototypen für 26′ Flatcars zu konstruieren. Das Modell soll aus Rotzeder entstehen, mit gekauften Drehgestellen von Piko.
Ganz zu Beginn werden aus Brettchen mit 5 mm Dicke die nötigen Leisten gesägt, aus denen die Längsbalken entstehen sollen. Die Side Sills sind dabei mit 13,5 mm etwas höher. Die End, Intermediary und Center Sills haben nur 9,5 mm Höhe.
Bei den End Sills und den Dead Blocks habe ich direkt ein paar Exemplare mehr mit meinem Schiebeschlitten angefertigt. Das bot sich einfach an und es soll ja eine ganze Waggon-Flotte enstehen… oder wenigstens zwei, drei Exemplare.
Nachdem alle Längsbalken abgelängt sind, geht es mit Handarbeit weiter. Die Side Sills erhalten eine Aussparung, die die End Sills aufnehmen sollen.
Der gesamte Rahmen wird im Vorbild mit verdeckten Zapfenverbindungen zusammengefügt. Das kann man im Modell bauen, das ist auch nicht so extrem schwierig. Es ist aber äußerst zeitaufwändig und nachher ist davon wirklich gar nichts mehr zu sehen. Deshalb habe ich mich für Dübel aus Buchenholz mit 4 mm Durchmesser entschieden. Um diese wiederholgenau und passend bohren zu können, habe ich eine Bohrlehre gebaut.
Die Lehre wird beim ersten Bohren des ersten End Sills untergelegt und mit durchbohrt. Sobald das geschafft ist, wird ein Anschlag angeleimt. Auch hier keine metallenen Schrauben oder Klammern verwenden, damit man sich nicht versehentlich einen teuren Bohrer ruiniert.
Mit der Lehre wird dann auch gleich der zweite End Sill gebohrt. Hier kann man schön sehen, wie ich die Leiste mit Dübeln direkt an der Lehre befestigt habe, so dass die inneren vier Löcher ganz entspannt gemacht werden können.
Mit passend zugesägten Dübel bestückt, werden zuerst alle Längsbalken am einen Querbalken zusammengesteckt…
…und dann der zweite Querbalken aufgesetzt. Zu beachten ist hier, dass auch die Dead Blocks verdübelt sind: Die Querbalken sind bei den Center Sills vollständig durchbohrt und mit entsprechend längeren Dübeln verbunden. Genauso wichtig: Bis hierhin ist noch kein Leim im Spiel, man muss oft die Konstruktion noch einmal auseinandernehmen, um kleine Korrekturen zu machen.
Nach der Grundkonstruktion des Rahmens habe ich mir dann die Planken für den Wagenboden vorgenommen. Zuerst und quasi als Testlauf wurden die Endplanken vorbereitet, die nur auf einer Seite genutet werden. Auch hier habe ich schon einen kleinen Vorrat für weitere Waggons angefertigt.
Und dann geht es wieder richtig los mit dem Schiebeschlitten: Die genuteten Leisten werden in Planken für den Wagenboden zurechtgesägt.
Diese Arbeiten sind alle relativ simpel, aber zeitaufwändig. Vor allem ist bei so einem Prototypen Geduld angesagt, weil man lieber viermal misst und dreimal zweifelt, als einmal zu schnell zu sägen oder zu bohren. Nächste Woche geht es dann mit Boden und Sprengwerk weiter.