Bevor ich an die eigentliche Konstruktion meiner geplanten Flatcars gehe, möchte ich zunächst einmal wissen, wo die Streckenführung mir Grenzen setzen wird. Ich habe bisher nur die klassischen Modell-Waggons kennengelernt, die ihre Kupplungen mit Auslegern an den Drehgestellen befestigen. Diese Konstruktion sorgt für besonders hohe Betriebssicherheit, weil sich die Kupplungen auch an die engsten Radien anpassen können. Aber es sieht halt sehr unschön aus.
Deshalb möchte ich als erstes ein paar Testwaggons bauen um zu testen, wie sich Kupplungen verhalten wenn sie am Waggonrahmen angebracht sind.
Für die Testwaggons kommt altes Sperrholz zum Einsatz, das ich in der Restekiste gefunden habe. Es geht dabei einfach nur darum, die unterschiedlichen Längen von Waggons und ihr Verhalten auf echten Schienen zu testen.
An diese simplen Wagenböden werden zwei kleine Kupplungsplatten geklebt. An diese werden die Klauenkupplungen angeschraubt, wobei die Schrauben sich bis in den Wagenboden bohren. Dadurch hat das Ganze die nötige Stabilität. Die mittlerweile eingetroffenen Drehgestelle von Piko habe ich mit Stahl-Radsätzen versehen und mit einer Holzschraube angeschraubt.
Innerhalb von einer Stunde waren insgesamt vier Wagenböden fertig: Die ersten zwei haben 40 cm Länge, entsprechend den 26 Fuß, die meine Pläne der Union Pacific Historical Society vorgeben. Diese Waggons quälen sich mit Ach und Krach durch R1-Kurven von LGB, die 600 mm Kurvenradius haben. Um Entgleisungen zu vermeiden, sind hier wenigstens Kurveneingänge mit R2, also 780 mm Radius notwendig. Gegenbögen benötigen unbedingt einen gerades Gleisstück zwischen den Kurven.
Die anderen beiden entsprechen mit ihren 24 cm Länge im Original 16 Fuß, was so ziemlich das kürzeste ist, das ich bei einer kleinen Online-Recherche finden konnte. Diese haben keinerlei Probleme, sich durch R1-Gegenbögen zu bewegen. Damit ist klar, dass diese kurzen Waggons bei Gastfahrten im Vorteil sind.
Nichtsdestotrotz möchte ich die 26′ Flatcars bauen. Ich werde für den nächsten Fahrtag ohnehin die Piko-Drehgestelle einsetzen und an diesen werde ich LGB Kupplungen, die altbekannten „Flaschenöffner“, anbringen. Denn dann können wir die Waggons auch zwischen den Zuggarnituren tauschen.
Und ansonsten werde ich den Fahrtag abwarten und dort Erfahrungen sammeln, bevor ich mich endgültig festlege. Beim nächsten Mal geht es auf jeden Fall mit dem Rahmenbau weiter.