Gartenbahn: das erste Gleisoval

Die erste Testfahrt im Garten
Die erste Testfahrt im Garten

Heute war für mich ein ganz besonderer Tag. Nach Jahren der Ideen, nach Monaten des Selbstbaus an meinem Porter-Tender und nach Wochen des Wartens auf den Urlaub – heute war es endlich so weit, dass ich zum ersten Mal meine eigenen Gleise in meinem eigenen Garten ausgelegt und ein paar Runden mit meiner eigenen Lokomotive gedreht habe.

Porter Tender: Seitenwände lackieren

Rungen abkleben
Rungen abkleben

Mit einer funktionierenden Kupplung zwischen Lok und Tender sollte nun endlich auch Farbe auf die Seitenwände des Tenders kommen. Zunächst wurden die Rungen mit karminroter Acrylfarbe gestrichen, genauso die Handläufe. Das stellte sich als nicht so einfach heraus, gab nach dem zweiten Anstrich aber einen schön deckenden Auftrag.

Sobald das geschafft und die Farbe getrocknet war, wurden die roten Flächen mit Malerband abgeklebt. Man muss dabei gut achtgeben, dass das Klebeband an den Kanten kräftig genug angedrückt wird, damit keine Farbe in die von der Maserung erzeugten Spalten sickern kann.

Porter und Tender: Kupplung

Vierkantmutter und Gewindestange verlötet, mit Unterlegscheibe
M1,6 Vierkantmutter und Gewindestange verlötet, mit Unterlegscheibe

Die elektrische Verbindung zwischen Lok und Tender machte natürlich eine Kupplung notwendig, bevor an Testfahrten zu denken war. Damit das Ganze möglichst vorbildähnlich aussieht und auch auf lange Sicht Belastungen standhält, wollte ich mit Vierkantmuttern und Gewindestangen arbeiten. Leider war beim LGB-Modell kein Platz für Gewindestangen mit Muttern auf beiden Enden, deshalb lötete ich eine Vierkantmuttern auf entsprechend lange Gewindestangen in M1,6. Damit sieht es von außen wie eine originale Verschraubung aus und kann beim Modell in den dicken Plastikrahmen verschraubt werden.

Porter: Umrüsten auf Batteriebetrieb

Porter Lok zerlegt für Umbau
Porter Lok zerlegt für Umbau

Jetzt, da der Tender im Rohbau fertig geworden ist, wollte ich als nächstes die grundlegende Betriebsbereitschaft herstellen. Dafür war es zunächst einmal notwendig, die Porter Lokomotive von Schienen- auf Batteriebetrieb umzustellen. Das Wichtigste dabei ist, die Lok-Schaltkreise von der Schiene zu isolieren, damit man nicht die Gleise unfreiwillig mit Batteriestrom „versorgt“. Erst dann ist man völlig unabhängig von anderen Lokomotiven und kann die Vorteile des Batteriebetriebs wirklich genießen.

Porter Tender: Deckel mit Holzladung

Deckel mit Holzladung
Deckel mit Holzladung

Auch nach dem Bau des R/C-Trägers konnte ich mich noch nicht so recht dazu durchringen, die Seitenwände zu fixieren. Und da ich auf keinen Fall jetzt in eine Schaffenskrise stolpern wollte, wurde an anderer Stelle weitergearbeitet. Für diese Woche hatte ich mir den oberen Abschluss des Tenders vorgenommen. Da das gute Stück am Ende ja im Garten eingesetzt werden soll, wollte ich zumindest eine halbwegs wetterfeste, spritzwassergeschützte Abdeckung für die Akkus und das übrige Innenleben des Tenders haben. Gleichzeitig sollte es aber auch ein möglichst stimmiges Bild abgeben.

Porter Tender: R/C-Komponenten

Seitenwände mit Brettersperre und Handläufen, provisorisch befestigt
Seitenwände mit Brettersperre und Handläufen, provisorisch befestigt

Obwohl die Seitenwände so gut wie bereit für die endgültige Montage waren, mochte ich noch keine Fakten schaffen. Es gibt immer noch einige unbeantwortete Fragen, vor Allem zur Führung der Stromleitungen und der Kupplung zwischen Lok und Tender. Deshalb blieben die Seitenwände vorerst provisorisch mit zwei Gummiringen zusammengesteckt. Trotzdem konnte noch ein wenig Detailierungsarbeit geleistet werden: Die ersten Handläufe sind fertig, hergestellt aus Messingdraht und weich verlöteten Unterlegscheiben. Und an der Vorderseite habe ich mit Balken zwei Führungsschienen gefertigt, in die lose Bretter eingeschoben werden. Dadurch ist der Zugang zum Brennstoff leichter.

Porter Tender: Beschläge

Nietkopfschrauben, Unterlegscheiben und Vierkantmuttern an den Seitenwänden anbringen

Mit der Montage der Seitenwände war es natürlich nicht getan, im Original wurden solche Konstruktionen verschraubt. Das sollte hier auch geschehen, deshalb hatte ich mir einen Anbieter für Nietkopfschrauben gesucht und dort 50 Stück bestellt. Für die Außenseite wollte ich gern Vierkant-Muttern verwenden, aber die gab es in M1 nirgendwo zu kaufen. Also hieß es wieder einmal: selbermachen.

Porter Tender: Seitenwände

Tragbare Arbeitsplatte mit Einzelteilen für die Seitenwände
Tragbare Arbeitsplatte mit Einzelteilen für die Seitenwände

Mit der Fertigstellung der Einzelteile konnte nun die Konstruktion der Seitenwände beginnen. Zwei Dinge haben sich dafür als äußerst nützlich erwiesen: Erstens eine Ausgabe der Hauszeitschrift der Sierra Division der National Model Railroad Association, auf den Seiten 11 und 12 wird eine schöne Methode beschrieben, wie man symmetrische Seitenwände bauen kann. Und zweitens meine tragbare Arbeitsplatte, aber dazu später mehr. Zunächst galt es noch einige Vorbereitungen zu treffen.

Porter Tender: Rungenhalter

Rungenhalter Prototyp
Rungenhalter Prototyp

Mit dem Abschluss des Tenderrahmens wurde es Zeit, sich den Seitenwänden zu widmen. Ein wichtiges Element dafür sind die Rungenhalter, sie bilden im Vorbild die Verbindung zwischen Seitenwand und Tenderrahmen, im Modell sind sie oft nur kosmetischer Natur. Da ich weiterhin möglichst viel im Eigenbau schaffen wollte und mir einige Vorbildphotos zeigten, dass auch im Maßstab 1 : 1 gern simple Lösungen verwendet wurden, entschied ich mich für einen möglichst primitiven Ansatz.

Gedanken zur Schienenverbindung

Schienenverbinder von LGB – ein Kummerkasten für die Gartenbahn

Die handelsüblichen Klemmverbinder à la LGB und Aristocraft sind vom elektrischen Standpunkt leider ein Albtraum für Freilandanlagen. Wie man rechts im Bild schön sehen kann, sind sie an den oberen Rändern aufgebogen, damit man die Schienen ohne Einsatz von Werkzeugen zusammenstecken kann. Was auf der Innenanlage praktisch ist, bietet im Freien Staub und Sand einen Weg zwischen Verbinder und Gleis und schon geht die Leitfähigkeit in den Keller. Wer nur mit Schienenverbindern den Strom auf die Anlage zu bringen versucht, verbringt elendig viel Zeit mit Ausbau, Reinigung und (Wieder-)Zusammenbau.