Joyrider: Letzte Feinheiten

Obere und untere Tragfläche sind miteinander verbunden.

Mit der Fertigstellung der Anlenkungen ist es nun so weit, dass ich die Ausstattung abschließen und mich um ein paar Feinheiten kümmern kann. Die Arbeiten verteilen sich dabei auf zwei Bereiche: Den Rumpf und die Tragflächen.

Am Rumpf sind diverse Wartungsklappen zu realisieren, die leichten Zugang zum Antriebsstrang, den Leitwerkservos und der Leitwerkbefestigung gewähren müssen. Außerdem muss der Bauch noch verstärkt werden. Und nicht zuletzt möchte ich die Nase noch etwas aufhübschen.

An den Tragflächen fehlt noch eine Verstrebung, um vor allem die unteren Tragflächen besser zu versteifen. Außerdem wird das sicherlich der Optik sehr zugute kommen.

Werkstatt: Neues Lagerregal

Die Bodenhalterungen und Dielenbretter werden festgeschraubt.

Aus bekannten Gründen bin ich nun seit ein paar Wochen im Homeoffice. Und weil das Vermischen von Privat- und Berufsleben ausgesprochen ungesund ist, musste in der Werkstatt dringend Platz für Bürofläche geschaffen werden. Das gab den Ausschlag, endlich für neue Lagerfläche zu sorgen.

Als wichtigste Anforderung soll das Regal einen vollen Meter Breite für Modell-Baumaterialien bereitstellen. Außerdem sollen im untersten Stockwerk zwei Rollcontainer ihren Platz finden, die bei Bastelarbeiten sehr nützlich sind aber in der Zwischenzeit oft im Weg stehen.

Drehgestelle: Prototyp

Der erste Prototyp ist fertig.

Wie ich bereits beschrieben habe, möchte ich mir eine stimmige Garnitur für meine Porter-Dampflok bauen. Dazu gehören natürlich Waggons. Und die fahren auf Drehgestellen. Es ist aber gar nicht so leicht, für Fn3 passende Drehgestelle zu finden, die dann auch noch preislich einigermaßen im Rahmen liegen. Deshalb habe ich im Winter 2020 damit begonnen, mich mit dem Bau eines Drehgestell-Prototypen zu beschäftigen.

Besonderer Dank an dieser Stelle an Gerd, den „Waldbahner“, der auf seiner Webseite eine schöne Berichtserie über seine 5“-Drehgestelle veröffentlicht hat. Dort habe ich mich schamlos inspirieren lassen. Darüber hinaus hat Gerd mir freundlicherweise die Verwendung von Bildern seiner eigenen Projekte erlaubt.

Werkstatt: Bohrtisch für den Bohrständer

Ausbohren mit dem Forstnerbohrer.

Im Modellbau braucht man ständig Bohrungen, die senkrecht zur Ebene des Werkstücks stehen. Einen senkrechten Winkel auf Sicht bohren klingt erstmal einfach, aber man muss zwei senkrechte Winkel gleichzeitig im Auge behalten und das ist mit nur zwei Augen dann doch etwas schwierig.

Abhilfe schafft eine Säulenbohrmaschine, oder für weniger betuchte Individuen, ein Bohrständer, in dem man die Bohrmaschine führen kann. Leider haben die meisten Bohrständer keinen vernünftigen Tisch, so dass größere Werkstücker sehr schnell kippeln und sich auch nicht fixieren lassen. Und dann möchte man vielleicht auch eine Bohrlehre oder einen Anschlag verwenden, um Bohrungen leichter wiederholen zu können?

Werkstatt: Abschluss des Schiebeschlittens und Zubehör

Längenanschlag für den Schiebeschlitten.

Der Schiebeschlitten ist zusammengebaut, aber noch nicht präzise ausgerichtet. Hier kommt es auf Geduld und saubere Ausführung an, wie ich aus eigener, leidvoller Erfahrung sagen kann. Ich habe insgesamt sechs Versuche gebraucht, bis ich wirklich mit dem Ergebnis zufrieden war. Aber jetzt bin ich es!

Über Michael Truppes Video-Kanal „Let’s Bastel“ bin ich auf den sogeannten Fünf-Schnitte-Test aufmerksam geworden. Erfunden hat ihn offenbar William Ng, der ihn in einem Youtube-Video vorstellt und ausführlich erklärt. Truppe hat das ganze auf deutsch kurz und knapp aufgegriffen.

Werkstatt: Anschläge für den Schiebeschlitten

Schlittenboden wird aufgetrennt.

Der einfache Teil war die Konstruktion des Schlittenbodens. Nun geht es aber ans Eingemachte, nämlich die Konstruktion der Anschläge und deren Befestigung.

Der vordere Anschlag muss möglichst plan sein, weshalb er nicht einfach nur aus einem Stück Brett ausgeschnitten werden kann. Fast jedes Brett hat eine Wölbung, die für einen präzisen Anschlag inakzeptabel ist. Deshalb muss der vordere Anschlag aus einer Winkelkonstruktion bestehen, die sich selbst richtet.

Werkstatt: Schiebeschlitten für Mini-Tischkreissäge

Die Verleimung der Läufer härtet aus.

Wie schon im Baubericht erwähnt, hatte ich bei der Konstruktion des Seitenleitwerks für meinen Doppeldecker einen Fehler gemacht, nämlich vergessen, die Endleiste des Leitwerks anzufasen. Der Versuch, diesen Fehler mit Hilfe des Queranschlags zu korrigieren, mislang gründlich. Um diese Erfahrung nicht wiederholen zu müssen, baue ich mir nun einen Schiebeschlitten für die Tischkreissäge.

Allerdings kann ein Schiebeschlitten noch wesentlich mehr. Einmal hilft er dabei, Leisten wiederholgenau ablängen zu können, wodurch man sich eine Kappsäge sparen kann. Und dann kann man ihn benutzen, um Brettchen mit krummen Kanten wieder abzurichten, so dass man sie wieder am Längsanschlag führen kann. Deshalb gibt es heute den ersten Teil eines Mini-Projekts, das meine Bastelarbeiten unterstützen soll.

Joyrider: Leitwerk-Zusammenbau

Der Rohbau ist abgeschlossen.

Die Fertigstellung des Seitenleitwerks lässt nur noch den Zusammenbau des Leitwerks übrig. Dabei sind drei wichtige Ziele zu erfüllen: Das Höhenleitwerk muss parallel zur Längsachse ausgerichtet werden, ebenso das Seitenleitwerk und das Seitenleitwerk muss senkrecht zum Höhenleitwerk stehen.

Den wichtigsten Beitrag zur rechtwinkligen Anordnung liefern die sauberen Schnittkanten, die ich mit der Tischkreissäge problemlos erzielen kann. Zur zusätzlichen Stabilisierung dieser Ausrichtung, habe ich zuerst zwei Führungen aus Balsaholz angefertigt und stromlinienförmig angeschliffen.

Die Führung für das Seitenleitwerk entsteht.
Die Führung für das Seitenleitwerk entsteht.

Joyrider: Seitenleitwerk

Vor dem Verschleifen des Randbogens.

Der Rohbau kommt zum Abschluss: Nachdem das Höhenleitwerk weit vorangeschritten ist, kommt das Seitenleitwerk dran.

Höhenflosse und -ruder mit Verstärkungen.

Schon beim Bau des Höhenleitwerks wurde mir klar, dass ich einen Designfehler gemacht habe: Die dünnen Nasen- und Endleisten sind stumpf auf die Randbögen geklebt, dadurch fehlt Klebefläche und letztlich Stabilität. Das bessere ich aus, indem ich die Ecken mit kleinen Winkelstücken verstärke. Und mit den daraus gewonnen Wissen geht es direkt weiter an das Seitenleitwerk.

Joyrider: Höhenleitwerk

Der Abschluss des Fahrwerks lässt nur noch ein Segment über, das für den Rohbau verbleibt: Das Leitwerk. Vor diesem Abschnitt hatte ich mich eine Weile gedrückt, denn das Leitwerk legt letztendlich fest, wie gut oder schlecht sich ein Flugzeug steuern lässt:

Ist es zu klein, dann ist die Maschine nicht kontrollierbar. Ist es zu groß, spricht der Vogal an wie ein Felsbrocken. Dieser Effekt wird außerdem durch die Rumpflänge beeinflusst, wie ich beim Bau des Rumpfes schon erwähnt hatte. Deshalb bin ich wirklich froh, dass ich auf der Webseite von Christian Forrer eine Kalkulationstabelle für die Berechnung von Flugmodellen gefunden hatte, bevor ich ernsthaft an die Konstruktion meines Doppeldeckers ging. Basierend auf den bisher konstruierten Bauteilen, konnte ich die Mindestmaße für mein Leitwerk berechnen und loslegen.